Trotz ihrer aussergewöhnlichen botanischen Vielfalt verharrt die Promenade Jean-Jacques Mercier in ihrer klassischen Identität und unerschütterlichen Schönheit. Wie kann man diese verschlafene Szenerie stören? Für einige Monate interpretiert Pranvera den Park neu und erfindet für ihn dank einer Kombination von poetischen und eigenartigen Gerätschaften eine neue Geschichte.
Zuoberst auf der Promenade bietet eine Camera Obscura, eine Höhle mit leuchtender Hülle und schwarzem Innern, dem Besucher eine andere Sicht auf den Park. Weiter weg verschwindet eine Treppe kraft der Zaubersprüche der Nebelmaschine in den Wolken und Farnen. Die kühle, feuchte und dichte Atmosphäre wird den Netzen des Nebelfängers, der weiter unten auf seine Zeit wartet, nicht entkommen. Er sammelt, kondensiert, gewinnt zurück und überträgt. Jeder Tropfen zählt für die Wasseruhren, die mit dem Regenwasser die Zeit speichern. Diese Zeit: Sie dehnen sie aus und lassen sie nur Tropfen für Tropfen fliessen. Eine Verlangsamung, die abperlt und ins Moos einsickert.
In der Ferne hört man einen seltsamen Singsang: Wasserfälle rauschen, während eine Stimme die Namen der 350 Baumarten rezitiert, die den Park beleben. Die Promenade Jean-Jacques Mercier stellt ein Theater dar, worin eine Mischung aus alten Mythen und Ritualen der Natur aufgeführt wird. Der Besucher flaniert darin auf der Suche nach neuen Vorstellungswelten.
Emmanuelle Agustoni, architecte (CH)
Marie-Astrid Chavanes, architecte paysagiste (FR)
Marine Fleury, architecte scénographe (CH)
Myriam Treiber, architecte designer (FR)
En collaboration avec
Tom Bourdon, plasticien, régisseur
Jeanne Brouaye, comédienne
Andrea Fabi, comédien
A. Caro – Travaux (maçonnerie)
Nunes Serrurerie (métal)
Gmeau conseils (brumisation)
Petrus SA (tôle)
Fougère pectinée, Blechnum spicant
Fougère, Dryopteris erythrosora
Fougère à écaille dorée, Dryopteris wallichiana
Fausse fougère mâle, Dryopteris affinis
Graminées, Miscanthus sinensis
Graminées, Pennisetum
Mousse, Bryophyta